Gieleroth feierte den 600. Geburtstag

600 Jahre sind vergangen, seitdem Gieleroth und Herpteroth erstmals schriftlich erwähnt wurden - eine Urkunde aus dem Kloster Marienstatt von 1408 belegt dies. Amteroth ist nur unwesentlich jünger. 
Ein solch runder Geburtstag ist natürlich ein Grund zum Feiern. Daher fanden sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus Gieleroth, aber auch viele Bewohner der Nachbardörfer, zum "Geburtstagsfest" am 7. und 8. Juni 2008 am Bürgerhaus ein.
Das Geburtstagsgeschenk machten sich die Gielerother selbst: Pünktlich zum Fest war die 330 Seiten umfassende Chronik "Heimat im Wandel" fertig und wurde am Samstag den Festbesuchern vorge-stellt. Die Chronik, an der rund 3 Jahre gearbeitet wurde, ist gefüllt mit einer Vielzahl von Farbfotos, und das Inhaltsverzeichnis weist auf 79!! einzelne Abhandlungen hin.

Der Gielerother Frauenchor eröffnete unter Leitung von Natascha Schewelew mit einigen Liedbeiträgen den offiziellen Teil der Veranstaltung. Im Anschluss begrüßte Ortsbürgermeister Bernd Rüdiger Neeb die Gäste und dankte sämtlichen Autoren und allen Helfern, ohne die die Festveranstaltung nicht möglich gewesen wäre.
"Ihr habt Geschichte und Geschichten aus der Region lebendig werden lassen" lobte Landrat Michael Lieber in seiner Festrede. Als Geschenk brachte er zwei Rosenstöcke mit. Bürgermeister Heijo Höfer hob hervor, dass die Gielerother "mit der Chronik und dem Fest eine tolle Leistung vollbracht haben".
Auch Pfarrer Triebel-Kulpe und Pastor Bruno Nebel sprachen ein Grußwort.

Fred Jüngerich vom Natur- und Umweltschutzverein Gieleroth fühlte sich an den Ohrwurm der Kölner Höhner "Wenn nicht jetzt, wann dann..." erinnert. "Wenn uns 600 Jahre Dörfergeschichte nicht Grund genug sind, sie einmal aufzuschreiben – auf welchen Anlass wollen wir dann noch warten?", fragte er die ca. 280 Gäste im Festzelt.

Anschließend sang die Eisenbahnerchorgemeinschaft unter Leitung von Harald Gerhards Stücke wie "Es klingt ein Lied" oder "Die Fröschin".

Günter Fleischer stellte als Sprecher der Autorengemeinschaft die Chronik anhand eines Power-Point-Vortrags sehr unterhaltsam vor. Fleischer gab nicht nur kurze Einsicht in den Inhalt des Buches, sondern berichtete auch über die Entstehung des Werkes.

Nach der Abschlussrede durch Ortsbürgermeister Bernd Rüdiger Neeb folgte ein gemütlicher
Abend mit der Tanzkapelle "Joker".

Der Sonntag begann mit einem Gottesdienst im vollbesetzten Bürgerhaus unter Mitgestaltung des Frauenchors sowie des Kindergartens "Spatzennest".
Der Frühschoppen im Festzelt bot ausreichend Gelegenheit, um über den Inhalt der Chronik sowie die Lied- und Redebeiträge des Vortages zu diskutieren.

Den Höhepunkt des Festes bildete freilich der Nachbau der 3 Dörfer Amteroth, Herpteroth und Gie-leroth in Kleinformat. Genau in dieser Reihenfolge wurden die Festbesucher durch die Dörfer der Gemeinde bis hin zum Festzelt geführt - eine tolle Idee von Uli Fischer, dem Vorsitzenden des Festausschusses -. Der Weg ging vorbei an der Amterother Dreschhalle, entlang am Herpterother Brunnenhaus bis hin zum Gielerother Reinhardshof (Pittersch). Vor den Häuserfassaden spiegelten Spinnfrauen, Tiere um Haus und Hof, ein Hufschmied und Brotbäcker Karl Rabsch das Dorfleben von damals wider.
Im Bürgerhaus bot der Frauenchor Kaffee und Kuchen an und die Freunde der Kinderkrebshilfe verkauften Waffeln. Historische Bilder hatte Ortsbeigeordneter Bernd Schüchen in Form einer Galerie im Bürgerhaus angebracht.
Motorsägenkünstler Bernd Euteneuer zeigte großen und kleinen Besuchern, wie aus einem Baumstamm eine Eule wird. Die Eicherfreunde Westerwald präsentierten einige ihrer Schmuckstücke hin-ter dem Festzelt.

"Alles in allem eine gelungene Sache - Chronik und Fest haben das Image der Gemeinde Gieleroth gehörig aufpoliert", so das Fazit aller Beteiligten.
Die Gemeinde Gieleroth bedankt sich nochmals bei allen Helferinnen und Helfern, vor allem auch bei den tatkräftigen Rentnern.